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Berlinfahrt des Q2-Jahrgangs

29. April 2023

Published On: 29. April, 2023

» Wir waren in Ber­lin — die Kurz­fas­sung

Im Dau­er­re­gen

Besuch­ten alle den Bun­des­tag

Hör­ten etli­che Vor­trä­ge

Stell­ten jede Men­ge klu­ger Fra­gen

83 Schü­ler und Schü­le­rin­nen

Erleb­ten 8 Füh­run­gen

Beglei­tet von 4 Lehr­kräf­ten

Und 3 Jugend­of­fi­zie­ren

Ein­ge­teilt in 3 Grup­pen und 3 Bus­se

Besuch­ten 2 Minis­te­ri­en

War­te­ten in 2 Auto­bahn­voll­sper­run­gen

Fan­den 1 Wan­ze

Mach­ten kei­nen Ärger

Erleb­ten eine tol­le Fahrt!

P. Gro­ve

» Gedenk­stät­te Ber­li­ner Mau­er

Mit­ten in Ber­lin über eine Grün­an­la­ge zu gehen, das ist heut­zu­ta­ge kein Pro­blem. Vor rund 40 Jah­ren aber befand sich auf die­ser Grün­an­la­ge in Ber­lin eine Grenz­an­la­ge. Ich spre­che hier von der Gren­ze, die Ber­lin und die BRD für 28 Jah­re teil­te. Wo wir dies gelernt haben? Wir haben eine Ber­lin­fahrt als Q2-Jahr­­gang unter­nom­men und dort unter ande­rem auch die Gedenk­stät­te Ber­li­ner Mau­er besucht. Bei star­kem Regen haben wir, gemein­sam mit unse­rem Gui­de, die Geschich­te und Ent­wick­lung des Grenz­strei­fens unter­sucht. Von dem Bau zunächst pro­vi­so­ri­scher Hin­der­nis­se bis zur Fer­tig­stel­lung der 162km lan­gen Mau­er um Ber­lin her­um.

Die Wet­ter­la­ge hat die zum Teil tra­gi­schen und sehr per­sön­li­chen Erleb­nis­se unter­stri­chen und uns zum Nach­den­ken gebracht. Die Instal­la­ti­on „Vic­tims of the Ber­lin Wall Win­dow of Remem­brance” zeigt die gestor­be­nen und getö­te­ten Opfer der Ber­li­ner Mau­er und lässt den­noch Platz für jene, deren Geschich­te noch nicht bekannt ist. Unser Gui­de hat uns sehr ein­drück­lich erklärt, dass die Anzahl der Opfer, gera­de auch in den letz­ten 20 Jah­ren, gestie­gen ist, da sich die Stif­tung und der För­der­ver­ein stark macht für die Auf­ar­bei­tung der Gescheh­nis­se. Abschlie­ßend konn­ten wir einen Blick auf den Grenz­ab­schnitt erha­schen, wel­cher als ein­zi­ges noch in sei­ner Form seit dem Mau­er­fall Bestand hat. Dadurch wur­den die Berich­te und Beschrei­bun­gen unse­res Gui­des gut unter­stri­chen.

Lukas Pichl­mei­er

» Hohen­schön­hau­sen

Wie fühlt es sich an, in einem Gefäng­nis gefan­gen zu sein? Nicht zu wis­sen, wo man sich befin­det und dar­über hin­aus kei­ne sozia­len Inter­ak­tio­nen mit ande­ren Men­schen zu haben? Schon der Gedan­ke dar­an ist mehr als bedrü­ckend.

Einen Ein­druck davon haben eini­ge Schü­ler des Q2 Jahr­gangs im Rah­men unse­rer Ber­­lin-Fahrt und dem Besuch der Gedenk­stät­te Hohen­schön­hau­sen be-kom­­men. Ein­drucks­voll wur­den uns die For­men und Fol­gen der poli­ti­schen Ver­fol­gung in der DDR vor­ge­stellt, wir erlang­ten Ein­bli­cke in die Gebäu­de, Ver­hör­räu­me und Zel­len. Der Zeit­zeu­ge Andre­as Mehl­stäubl, wel­cher selbst für meh­re­re Mona­te in Hohen­schön­hau­sen wegen „Repu­blik­flucht” ge-fan­­gen war, hat uns nicht nur an sei­nen per­sön­li­chen Erfah­run­gen teil­ha­ben las­sen, son­dern auch Raum für Fra­gen gelas­sen, die auf­­­ge-kom­­men waren. So konn­te er uns zum All­tag im Gefäng­nis für die Inhaf­tier­ten, die unmensch­li­chen Vor­schrif­ten und die Mög­lich­keit, frei­ge­kauft zu wer­den und der psy­chi­schen Fol­ter zu ent­flie­hen, viel erzäh­len.

Ein ins­ge­samt sehr gelun­ge­ner und infor­ma­ti­ver Vor­mit­tag, der uns Schü­lern eine Idee davon gege­ben hat, was es hieß, in der DDR zu leben und die Kon­se­quen­zen einer kom­mu­nis­ti­schen Dik­ta­tur zu spü­ren.

Johann Rich­ter

» Erin­nern und Ver­ste­hen: Ein Besuch im Doku­men­ta­ti­ons­zen­trum für Flucht, Ver­trei­bung und Ver­söh­nung

Am Mitt­woch haben wir das Doku­­men­­ta­­ti­ons-zen­­trum für Flucht, Ver­trei­bung und Ver­söh­nung besucht. Wir erhiel­ten eine sehr infor­ma­ti­ve Füh­rung durch die Aus­stel­lung, wel­che sich vor allem mit den poli­tisch, eth­nisch und reli­gi­ös begrün­de­ten Zwangs­mi­gra­tio­nen im 20. Jahr-hun­­dert in Euro­pa, aber auch dar­über hin­aus beschäf­tigt.

Beson­ders span­nend war die kri­ti­sche Aus­­ein­an­­der-set­­zung mit der Ent­ste­hung des Muse­ums und somit der Fra­ge, ob der Fokus auf die Flucht und Ver­trei­bung der Deut­schen im und nach dem von Deutsch­land aus­ge­gan­ge­nen Zwei­ten Welt­krieg die Täter­rol­le Deutsch­lands nicht ver­harm­lo­se. Neben den Infor­ma­tio­nen zu geschicht­li­chen Hin­­ter-grün­­den sind wir zu der Ansicht gekom­men, dass eine Aus­stel­lung zu Ver­trie­be­nen und Opfern immer im his­to­ri­schen  Kon­text und unter Betrach­tung ver-schie­­de­­ner Per­spek­ti­ven gese­hen wer­den soll­te, und dabei die Aus­ein­an­der­set­zung mit die­ser The­ma­tik durch­aus sinn­voll ist.

Han­nah und Emma

» Der Q2-Jahr­­gang im ZiF

Das Zen­trum für inter­na­tio­na­le Frie­dens­ein­sät­ze, kurz ZiF, ist eine Insti­tu­ti­on des Aus­wär­ti­gen Amtes, wel­ches die Rekru­tie­rung zivi­ler Hel­fer aus Deutsch­land koor­di­niert und die­se anschlie­ßend mit dem pas­sen­den Trai­ning auf den Ein­satz vor­be­rei­tet. Zusätz­lich beschäf­tigt sich das ZiF mit der Ana­ly­se von Kon­flikt­re­gio­nen, um neue Frie­dens­ein­sät­ze zu pla­nen oder stra­te­gisch lau­fen­de zu über­ar­bei­ten. Unter Frie­dens­ein­sät­zen ver­steht man im All­ge­mei­nen das Ein­set­zen zivi­ler oder mili­tä­ri­scher Per­so­nen in Kon­flikt­re­gio­nen, um die­se Kon­flikt­la­ge auf länder‑, regi­ons- oder orts­spe­zi­fi­scher Ebe­ne zu ent­schär­fen. Dabei wird zwi­schen Ein­sät­zen der EU, der UN und wei­te­ren unter­schie­den. Im Zuge der Ber­lin­fahrt bot sich uns nun die Mög­lich­keit, hin­ter die Kulis­sen zu bli­cken, indem wir einen aus­führ­li­chen Vor­trag über die Arbeits­wei­se die­ser Orga­ni­sa­ti­on erhiel­ten. Tobi­as Pietz, der stell­ver­tre­ten­de Lei­ter des Ana­­ly­­se-Teams, berich­te­te aus­führ­lich über sei­ne Arbeit, indem er das Vor­ge­hen zur Eva­lua­ti­on eines Kri­sen­ge­biets erläu­ter­te. Er erklär­te, dass Berei­che wie Bil­dung, Wirt­schaft, Kul­tur aus­führ­lich beleuch­tet wer­den, um spe­zi­fisch auf jede Regi­on dees­ka­lie­rend zu reagie­ren. Mit­hil­fe einer Kar­te wur­den uns die aktu­el­len Ein­sät­ze ver­deut­licht. Die­se fin­det ihr unter https://www.zif-berlin.org/.

Anto­nio und Carl