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Q1d im Theater

19. Mai 2023

Published On: 19. Mai, 2023

Mai 2023 – der Q1-Deutsch-Kurs von Frau Jes­­sen-Klin­­gen­­berg fährt nach Sankt Pau­li ins Thea­ter. Heu­te Abend steht „Alfons – jetzt noch deut­sche­rer“ auf dem Plan. Unsi­cher, was uns wohl erwar­ten wird, betre­ten wir das ein­drucks­vol­le Gebäu­de. Uns begrüßt ein fran­zö­si­scher Come­di­an mit oran­ge­far­be­ner Jacke – sein Mar­ken­zei­chen. Doch er ist nicht allein: An sei­ner Sei­te ein Pia­nist, der die Erzäh­lun­gen von Alfons beglei­tet. Die Show beginnt mit einer Ver­si­che­rung des­sen, dass die Erzäh­lun­gen, wie Alfons die deut­sche Staats­bür­ger­schaft erlangt hat, so gesche­hen sei­en (spä­ter ergänzt er: abge­se­hen von ein wenig künst­le­ri­scher Frei­heit). Und die aben­teu­er­li­chen Gescheh­nis­se füh­ren uns bis in den zwei­ten Welt­krieg und zu einer Frau mit dres­sier­ter Flie­ge.

Natür­lich legt Alfon sei­ne ver­rück­ten Erleb­nis­se auf eine char­man­te Art und Wei­se dar. Mit vie­len Kli­schees über Deut­sche und Fran­zo­sen und Wort­wit­zen, die auch Ein­blick in die fran­zö­si­sche Spra­che gewäh­ren, bringt der authen­ti­sche Pari­ser den gesam­ten Saal zum Lachen. Die anfangs etwas chao­ti­sche Erzäh­lung ver­wan­delt sich in der zwei­ten Hälf­te des Meis­ter­wer­kes in eine groß­ar­ti­ge, absur­de und doch sen­ti­men­ta­le wah­re Geschich­te sei­nes Lebens. Was mit einem bren­nen­den Kühl­schrank begon­nen hat, mün­det in eine tief­grün­di­ge Geschich­te rund um „grand-mère“, die das KZ in Aus­schwitz über­leb­te und trotz­dem nie ihren posi­ti­ven Blick auf die Men­schen ver­lor. Immer wie­der wird deut­lich, wie sehr Alfons durch sei­ne Groß­mutter – die Frau mit der „dres­sier­ten“ Flie­ge aus Plas­tik (jeder fiel drauf her­ein, und der Rest des Tages war ein Lächeln – inspi­riert wur­de und sich letzt­end­lich durch sie ent­schied, die deut­sche Staats­bür­ger­schaft anzu­neh­men.

Das Thea­ter­stück endet mit ste­hen­dem Publi­kum und tosen­den Applaus, wäh­rend im Hin­ter­grund Bil­der von „grand-mère“ und Alfons gezeigt wer­den. Und tat­säch­lich: Alfons hat fast nicht über­trie­ben mit den Geschich­ten aus sei­nem Leben und dem sei­ner Groß­mutter. Die anfangs noch ver­wir­ren­de Erzäh­lung, die aus ein­zel­nen Geschich­ten bestand, schließt sich am Ende zu einem gro­ßen Gan­zen zusam­men. Da wer­den die Bezie­hun­gen der ein­zel­nen Geschich­ten und ihrer zahl­rei­chen Cha­rak­te­re völ­lig ver­ständ­lich und zusam­men­hän­gend.

Am Ende durf­ten wir noch zu einer klei­nen Fra­ge­run­de mit dem Dar­stel­ler. Wäh­rend der gan­zen Fra­gen hat man gemerkt, wie authen­tisch und echt er auch in Wirk­lich­keit ist. Er hat alle Fra­gen gern beant­wor­tet und hat sich über unser Inter­es­se sehr gefreut.

Hanan T., Lina J., Shira L., Emma W., Ame­lie N., Lena M. und Fin­ja N. (Q1)