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„Zwischen Kreide und Krieg – Schule im Nationalsozialismus“

29. April 2023

Published On: 29. April, 2023

Ras­sen­leh­re, Hit­ler­gruß, Luft­alarm — dies und noch vie­les mehr fin­den wir in alten Leh­­rer­­kon­­­fe­­renz-Pro­­to­­kol­­len der Bis­marck­schu­le. Sie stam­men aus der Zeit des Natio­nal­so­zia­lis­mus. Doch wozu das Gan­ze?

Anlass gibt uns die Gedenk­ver­an­stal­tung „Gegen das Ver­ges­sen“ und das dies­jäh­ri­ge Mot­to „Wann fängt es an?*“. Die Ver­an­stal­tung wird von Schü­le­rin­nen und Schü­lern mode­riert und zeigt Bei­trä­ge, in denen sich Elms­hor­ner Schul­klas­sen mit dem Natio­nal­so­zia­lis­mus aus­ein­an­der­set­zen. Wir als Geschichts­pro­fil ent­schei­den uns für ein Thea­ter­stück, mit dem wir dem Publi­kum den dama­li­gen Schul­all­tag näher­brin­gen möch­ten. Nach wochen­lan­gem Schrei­ben und Dis­ku­tie­ren begin­nen end­lich die Pro­ben für unse­ren Bei­trag „Zwi­schen Krei­de und Krieg – Schu­le im Natio­nal­so­zia­lis­mus“. Dabei kom­men Fra­gen auf wie „Darf ich das über­haupt so sagen?“ oder „Kann ich den Hit­ler­gruß ein­fach machen?“. Ja, das dür­fen wir. Und zwar, um eine bestimm­te Atmo­sphä­re zu kre­ieren, auch wenn es Über­win­dung kos­tet. Schließ­lich soll die Situa­ti­on so rea­lis­tisch wie mög­lich sein.

Einen Tag vor der Ver­an­stal­tung fin­det die Gene­ral­pro­be statt, bei der wir erst­mals die Auf­trit­te der ande­ren Schu­len beob­ach­ten dür­fen. Wir stau­nen nicht schlecht: Die Ideen rei­chen von Musik über Thea­ter bis hin zum Brot­ba­cken. Wäh­rend es an die­sem Tag noch recht chao­tisch zugeht, sind wir dann am 26.01.23 bereit für die Pre­mie­re.

Vor­mit­tags kom­men Schul­klas­sen zuschau­en und abends Fami­lie, Freun­de und vie­le mehr. Um die War­te­zei­ten zu über­brü­cken, spie­len wir im Pro­fil eine gemein­schaft­li­che Run­de Stadt-Land-Pro­­mi. Die Stim­mung ist aus­ge­las­sen, doch die Auf­re­gung steigt. Dann wird es ernst, denn nun geht es für die meis­ten von uns auf die Büh­ne. Bis auf eine inter­ne Kom­pli­ka­ti­on läuft es recht gut und wir sind erleich­tert, als es geschafft ist. Zum Abschluss des Abends gehen noch ein­mal alle Schü­le­rin­nen und Schü­ler auf die Büh­ne und sin­gen gemein­sam das Lied „Von guten Mäch­ten wun­der­bar gebor­gen“ von Diet­rich Bon­hoef­fer. Und so geht der Tag nach einem lan­gen, begeis­ter­ten Applaus zu Ende.

Alles in allem war es ein gelun­ge­ner Abend mit vie­len krea­ti­ven Bei­trä­gen, die zum Nach­den­ken anreg­ten. Sicher­lich hat­te auch jeder den einen oder ande­ren emo­tio­na­len Moment.

Mila Ivy Röde (Q1d)

*jähr­lich ver­an­stal­tet von der Stadt Elms­horn in Koope­ra­ti­on mit u.a. der Arbeits­grup­pe „Stol­per­stei­ne für Elms­horn“ sowie der Initia­ti­ve „Enga­giert in Elms­horn e.V.“