Klassenunabhängige Unterrichtsstunden
Bereits mit der Einführung des achtjährigen Bildungsganges an Gymnasien hat die Bismarckschule ein besonderes Konzept zur Förderung der Schüler der Orientierungsstufe eingeführt, seitdem laufend evaluiert und auch für die Einführung des neuen G9 fortentwickelt. Dieses Konzept wurde „KUS“ benannt (klassenunabhängige Unterrichts-Stunden). Für KUS steht eine Wochenstunde zur Verfügung. Dabei werden die Schüler unabhängig von ihrer Klassenzugehörigkeit in Gruppen eingeteilt, die zahlenmäßig stark unter der normalen Klassengröße liegen, um so eine effektive individuelle Förderung zu ermöglichen.
Im ersten Halbjahr der 5. Klasse werden die Schüler methodisch geschult. Sie erhalten z.B. Tipps zur Selbstorganisation und für eigenständiges Lernen. Darüber hinaus fördern wir die Medienkompetenz der Schüler, z.B. das Suchen und Finden von Informationen im Internet, die Handhabung der schuleigenen iPads, das Abspeichern von Dateien auf dem Schulserver.
Diese Methodenschulung verschafft uns auch die Zeit, die Schüler gut kennen zu lernen, besondere Begabungen zu entdecken und Förderbedarf zu ermitteln. Im 2. Halbjahr bieten wir Themengruppen zu einzelnen Schulfächern, z.T. auch zu fächerübergreifenden Themen an.
Es gibt auch Gruppen, die in den Fächern Mathematik, Deutsch und Englisch unterstützend und sichernd den aktuellen Lernstoff begleiten. Ziel dieser Gruppen ist es, Schüler bei auftretenden Lernproblemen zu unterstützen und einen Anschluss an die Lernfortschritte der Klasse zu ermöglichen. In anderen Gruppen werden Themen aus den unterschiedlichsten Bereichen behandelt, die den Lehrplan ergänzen (aktuelle Themen s. Homepage). Diese Themen sollen besondere Interessen und Begabungen fördern.
Im 6. Jahrgang werden die Schüler zunächst in grundlegenden Präsentationstechniken geschult. Anschließend erfolgt der Unterricht in interessengeleiteten Themengruppen wie in Klasse 5.
Das KUS-Konzept der Bismarckschule ermöglicht eine effektive Verbindung von fördernden und fordernden Elementen im Rahmen der Individualisierung des Unterrichts in der Orientierungsstufe. Es stellt eine frühzeitige Förderung von Schülern bei Lernschwierigkeiten sicher. Gleichzeitig können Schüler im Sinne von Enrichment-Maßnahmen gefordert werden. Darüber hinaus verbessert das Konzept durch die wechselnd zusammengesetzten Gruppen den Kontakt und Zusammenhalt innerhalb des gesamten Jahrgangs.
Das KUS-Konzept wurde mehrfach prämiert, z.B. im Rahmen des „Innovationspreises für Schulen” und durch das Ministerium für Bildung und Wissenschaft.
Jochen Glindemann